Bildungsmonitoring
Das Bildungsmonitoring sammelt und analysiert systematisch Daten aus dem bzw. über das Schulsystem und stellt diese zu Verfügung. Es dient damit als ein Steuerungsinstrument der Qualitätssicherung und -entwicklung im Schulwesen. Die Quellen umfassen anonymisierte Statistiken zu Schülerinnen und Schülern, Schulen und Ressourcen sowie Ergebnisse von Kompetenzmessungen (zum Beispiel iKMPLUS ). Ziel ist die Verbesserung der Prozesse und Ergebnisse des Schulwesens durch die systematische Beobachtung der Entwicklungen sowie durch datengestützte Schulentwicklung. Damit richtet sich das Bildungsmonitoring an alle Ebenen der Schulverwaltung und die Schulen.
Als technische Infrastruktur zur Umsetzung des Bildungsmonitorings dient das Bildungsinformationssystem des Bundes (BILIS), welches Datenbestände zusammenführt, verarbeitet und in einem Berichtssystem bereitstellt.

Was ist Bildungsmonitoring?
Das Bildungsmonitoring umfasst verschiedene Aufgaben, Instrumente und Verfahren. Diese dienen einerseits der Beobachtung des Bildungssystems – das heißt der Erhebung und Verarbeitung von Daten – und andererseits der Auswertung, Analyse, Aufbereitung und Rückmeldung dieser Informationen. In Österreich sind eine umfassende Schulstatistik, unterschiedliche standardisierte Kompetenz- und Leistungsmessungen (zum Beispiel die standardisierte Reife- und Diplomprüfung (SRDP) sowie die iKMPLUS), verschiedene nationale und internationale Berichte sowie Benchmarking-Projekte (zum Beispiel OECD – Education at a Glance/Bildung auf einen Blick) Teil des Bildungsmonitorings. Das Bildungsinformationssystem des Bundes (BILIS) dient als technische Infrastruktur der Umsetzung des Bildungsmonitorings.
Bildungsmonitoring verfolgt den Zweck, den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren des Bildungssystems relevante Informationen bereitzustellen und so datengestütztes, evidenzorientiertes Handeln unter Einhaltung höchster Datenschutzstandards zu fördern. Durch die Analyse der Daten verfolgt das Bildungsmonitoring vorwiegend zwei Ziele: Einerseits wird durch die bedarfsgerechte Bereitstellung von Feedback datengestützte Schulentwicklung verbessert sowie die Verbesserung der Prozesse und der Ergebnisse des Schulwesens angestrebt. Andererseits werden durch die Analyse der Daten neue Erkenntnisse gewonnen.
Das Bildungsinformationssystem des Bundes (BILIS)
Das Bildungsinformationssystem des Bundes (BILIS) stellt die technische Infrastruktur für das Bildungsmonitoring bereit und umfasst technische Maßnahmen, um Datenbestände zusammenzuführen, zu verarbeiten und aufzubereiten. Es ermöglicht eine benutzerfreundliche und übersichtliche Darstellung von Daten verschiedener Datenquellen, die in Form von Dashboards abrufbar sind und in weiterer Folge als „Datenblätter“ bezeichnet werden. Durch dieses neu entwickelte System haben die verschiedenen Akteurinnen und Akteure des Schulwesens Zugriff auf die jeweils für sie relevanten Daten.
Erste schultypenspezifische Schuldatenblätter werden den Schulen und Bediensteten des Schulqualitätsmanagements im Jahr 2025 zur Verfügung gestellt.
Datenblätter für Bildungsregionen und Bildungsdirektionen, die die regionale Entwicklung des Bildungsangebotes und das Qualitätsmanagement unterstützen, werden ab 2026 eingerichtet.
Das Schuldatenblatt
Seit Anfang 2024 werden schultypenspezifische Schuldatenblätter entwickelt, welche der datengestützten Schulentwicklung dienen sollen. Hierbei bekommen Schulen eine Übersicht über relevante Indikatoren ihrer Schule in der Zeitreihe sowie im Querschnitt. Wesentliche Inhalte sind anonymisierte Informationen zu Schülerinnen und Schülern, Klassen, Kompetenzmessungsergebnissen sowie zu Ressourcen. Zusätzlich werden für jeden dieser Indikatoren Vergleichswerte angezeigt, um einen Überblick über Schulen desselben Schultyps im gleichen Bundesland, österreichweit und in derselben sozioökonomischen Ausgangslage (SÖL) zu ermöglichen.
Im Jahr 2025 erhalten Volksschulen in Österreich ein solches Schuldatenblatt als Dashboard. Bis 2026 werden sukzessive Datenblätter für weitere Schultypen zur Verfügung gestellt. Ab Veröffentlichung werden Direktorinnen und Direktoren sowie Bedienstete des Schulqualitätsmanagements über das Bildungsportal Zugriff zum Schuldatenblatt bzw. zu den Schuldatenblättern ihrer zugeordneten Schule(n) erhalten.
Die sozioökonomische Ausgangslage von Schulen (SÖL) ist eine Klassifikation, welche wesentliche Voraussetzungen beschreibt, die Schulen nicht direkt beeinflussen können. Sie basiert auf einer Berechnung, die folgende anonymisierte Merkmale der Schülerinnen und Schüler oder deren Eltern (bzw. Bezugspersonen) an der Schule berücksichtigt: Bildungsstand der Eltern, Erwerbsstatus und Einkommen der Eltern sowie Migrationshintergrund und Alltagssprache.
Die sozioökonomische Ausgangslange wird in sechs Kategorien eingeteilt: „höchste“, „sehr hohe“, „hohe“, „ausgewogene“, „niedrige“ und „sehr niedrige“ Kategorie. Je höher die Kategorie der sozioökonomische Ausgangslange ist, umso günstiger sind die Rahmenbedingungen der Schule.
Die Datengrundlage für die Festlegung der sozioökonomischen Ausgangslage wird von der Bundesanstalt Statistik Austria gemäß Bildungsdokumentationsgesetz 2020 regelmäßig erstellt. Sie basiert auf Registerverknüpfungen der Register der Statistik Austria. Ein Rückschluss auf Einzelpersonen ist nicht möglich. Auf Basis dieser Daten kann eine Kategorie für die sozioökonomische Ausgangslage (SÖL-Kategorie) einer Schule festgelegt werden. In Zusammenarbeit des BMB, der Statistik Austria und des Instituts des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen (IQS) wurden umfassende Analyse- und Validierungsschritte durchgeführt, um die Stabilität der Ergebnisse im Zeitverlauf und in Bezug auf den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler sicherzustellen.
Links
- Individuelle Kompetenzmessung PLUS (iKMPLUS)
- Die standardisierte Reife- und -Diplomprüfung (SRDP)
- Das Bildungsportal: Portal Digitale Schule
- Das Bildungsportal: Anmeldung